Gabelsberger-Stenographie

Franz Xaver Gabelsberger (1789-1849)
Franz Xaver Gabelsberger (1789-1849)

Die Gabelsberger-Gruppe trifft sich jeden Dienstag von 17:30 bis 19:00 Uhr – mit Ausnahme der bayerischen Schulferien – derzeit nur online. Wer gerne in Präsenz im Schulungszentrum in München, Hofmannstraße 7 b, teilnehmen möchte, möge sich bitte am Vortag unter
gabelsberger@stzv.de melden.

Online-Meeting-System spontanes Meeting, Kennwort: 2023

Cloud der Gabelsberger-Gruppe

Wenn Sie sich für die Gabelsberger-Gruppe interessieren, erhalten Sie nähere Auskunft über: gabelsberger@stzv.de


Was ist Gabelsberger-Kurzschrift?

Franz Xaver Gabelsberger (1789-1849) ist der Schöpfer des ersten kursiven deutschen Kurzschriftsystems. Seine Bewährungsprobe bestand dieses System in den Anfängen des Parlamentarismus im Königreich Bayern. Nach der 1818 verkündeten konstitutionellen Staatsverfassung kam es 1819 zur Einberufung der ersten Ständeversammlung. Gabelsberger überzeugte die beiden Kammern (Abgeordnetenkammer und Kammer der Reichsräte) durch wörtliche Mitschrift der öffentlichen Verhandlungen. Aufgrund seiner Stenogramme konnten erstmals Wortprotokolle erstellt und veröffentlicht werden. Gabelsbergers Stenographie fand über Bayern hinaus auch im Königreich Sachsen und im Kaiserreich Österreich-Ungarn weite Verbreitung. Auch die Stenografien anderer Länder, vor allem in Südosteuropa, gehen auf das von Gabelsberger geschaffene kursive System zurück.

In Deutschland existierte eine Vielzahl weiterer Kurzschriftsysteme. Mit der Reichsgründung 1871 wuchs daher die Notwendigkeit, zu einem einheitlichen deutschen Kurzschriftsystem zu gelangen. 1924 kam es zwischen den Systemen mit den meisten Anhängern, nämlich Gabelsberger in Süddeutschland und Stolze-Schrey im norddeutschen Raum, zu einem Kompromiss. Damit war die Deutsche Einheitskurzschrift (DEK) geschaffen; sie ist seitdem amtliches System in Deutschland und in Österreich.

Was macht die Gabelsberger-Gruppe des Stenographen-Zentralvereins Gabelsberger?

Seit über zwei Jahrzehnten trifft sich wöchentlich auf ehrenamtlicher Basis ein Kreis von etwa zehn Personen, um historische Dokumente zu bearbeiten. Die Transkriptionsaufträge kommen von Archiven, wissenschaftlichen Instituten, kirchlichen Organisationen, Museen, Vereinen, Privatpersonen usw. Es geht um stenographische Aufzeichnungen in Briefen, Tagebüchern, Chroniken, Protokollen u. a. m. Der Verwendungszweck reicht von privatem Interesse, über die Veröffentlichung von Büchern bis hin zu Dissertationen und Forschungsvorhaben.

Wie erlernt man die Gabelsberger-Kurzschrift?

Es gibt Lehrbücher, um sich das System autodidaktisch zu erschließen. Kenntnisse der Deutschen Einheitskurzschrift sind dabei von Vorteil.


Es stehen zum Herunterladen bereit:

Gabelsberger, Franz Xaver
Anleitung zur deutschen Redezeichenkunst, 2. Auflage, 1850

Sckell, Adolf
Lehrbuch der Gabelsbergerschen Stenographie, Stuttgart 1901

Aumüller, J.
Lehrbuch der Gabelsberger’schen Stenographie, I. Teil Verkehrsschrift,
Landshut 1906